Nun ist das Instrument der Wahl bei den Gewerkschaften, die derzeit alle das Thema Übernahme groß schreiben, immer noch die Trillerpfeife. Aber auf Details dürfte es sowieso nicht ankommen - der Generalton ist ohnehin rau. Die Behebung des landläufig bekannten und von der Wirtschaft beklagten Fachkräftemangels sieht auch anders aus.
"Wir hoffen, dass Kannegiessers Vergleich des Tarifpartners IG Metall mit dem 'Rattenfänger von Hameln' einer unreflektierten Karnevalslaune geschuldet ist", entgegnet IG Metall-Bundesjugendsekretär Eric Leiderer.
Wer ernsthaft die Forderung hunderttausender Auszubildender nach einer sicheren Perspektive als "Verführung Minderjähriger" diffamiere, habe "endgültig den Kontakt zur betrieblichen Realität verloren und jede Moral seinen Verbandsinteressen geopfert", so Leiderer.
"In meiner Generation war Übernahme für Ausgebildete ganz selbstverständlich. Und wer das heute fordert, muß sich als Opfer von Rattenfängern verunglimpfen lassen?", fragt auch IG Metall-Vorstandsmitglied Regina Görner.
Die IG Metall-Jugend hat nun einen E-Card-Server eingerichtet. Tenor: Azubis sind keine Ratten, unsere Forderung ist legitim. Gesamtmetall-Präsident Kannegießer wird aufgefordert, sich öffentlich zu entschuldigen.
Die IG Metall-E-Cards: http://www.operationuebernahme.de/keineratte.html